DER SCHNITZEXPERTE

Wir sprechen mit Felix Immler

Ein Interview mit Felix Immler: Schnitzexperte, Pädagoge und Autor

Felix Immler ist ein ausgebildeter Maschinenmechaniker, Sozialarbeiter und Naturpädagoge. Hauptberuflich ist er als Taschenmesser-Pädagoge für Victorinox tätig. Auf seinem YouTube-Kanal postet der Vater von drei Kindern regelmässig Taschenmesser- und Bushcraft-Videos.

Wir haben uns mit Felix zusammengesetzt und ihm einige Fragen gestellt: Was ist sein Lieblingsmesser? Wieso sollte man Kindern schon früh den Umgang mit Messern beibringen? Und wieso ist für ein Kind das erste eigene Taschenmesser wie ein Ritterschlag?

Ein Interview mit Felix Immler: Schnitzexperte, Pädagoge und Autor

Felix Immler ist ein ausgebildeter Maschinenmechaniker, Sozialarbeiter und Naturpädagoge. Hauptberuflich ist er als Taschenmesser-Pädagoge für Victorinox tätig. Auf seinem YouTube-Kanal postet der Vater von drei Kindern regelmässig Taschenmesser- und Bushcraft-Videos.

Wir haben uns mit Felix zusammengesetzt und ihm einige Fragen gestellt: Was ist sein Lieblingsmesser? Wieso sollte man Kindern schon früh den Umgang mit Messern beibringen? Und wieso ist für ein Kind das erste eigene Taschenmesser wie ein Ritterschlag?

Wieso sind Kinder von Taschenmessern so fasziniert?

„Weil sie gefährlich aussehen – auch wenn sie das in Wirklichkeit nicht sind. Kinder finden alles interessant, was Erwachsene in ihrer Tasche haben. Und wenn man endlich das erste eigene Messer bekommt, fühlt sich das an wie ein Ritterschlag – ganz erwachsen und strahlend vor Stolz.“

Was sagen Sie Eltern, die Taschenmesser für Kinder für gefährlich halten?

„Taschenmesser sind nicht gefährlicher als ein Fahrrad oder ein Skateboard. Man muss Kindern nur beibringen, richtig damit umzugehen. Und sie müssen eines haben wollen. Man sollte einem Kind nicht einfach nur ein Taschenmesser kaufen, auch die Eltern sollten mit dem richtigen Umgang vertraut sein. Je mehr Eltern über Taschenmesser wissen, desto mehr können sie ihren Kindern auch nach dem Kurs noch beibringen.“

Ab welchem Alter können Kinder Ihren Anfängerkurs machen?

„Ab fünf Jahren bringe ich ihnen bei, wie man richtig mit einem Taschenmesser umgeht, aber sie müssen trotzdem noch von einem Erwachsenen beaufsichtigt werden. Heutzutage biete ich selten reine Kinderkurse an. Meine Kurse sind für Eltern und Kinder – oder Lehrer und Schüler – gedacht, damit das Lernen unter Aufsicht weitergehen kann. Kinder müssen das Gelernte wiederholen, bis sie verstehen, wie wichtig Sicherheit ist und was sie mit ihrem Messer alles machen können.“

Welche Fragen stellen Kinder am häufigsten?

„Sobald sie merken, dass mein Kurs ein praktischer Kurs ist, fragen sie: ‚Können wir eine Armbrust machen? Pfeile?‘ Sie möchten immer etwas werfen oder mit etwas schiessen. Sie sind ungeduldig und wollen gleich loslegen. Aber sie müssen erst lernen, wie man ein Taschenmesser hält und wie man es sicher öffnet und schliesst. Die Grundlagen haben Vorrang vor allem anderen.“

WAS IST IHR LIEBLINGSTASCHENMESSER?

„Das Huntsman​ Messer, das ich mit acht Jahren bekommen habe. Mein erstes Messer und mein erster Schritt zum Verantwortungsbewusstsein. Es hat mich durch meine gesamte Kindheit begleitet. Seitdem habe ich dutzende Messer gekauft und verloren, aber dieses Taschenmesser ist etwas Besonderes. Es hat eine kleine Klinge zum Schnitzen, eine Ahle für Löcher und eine Säge zum Zerkleinern von Holz.“

SIE HABEN MEHRERE BÜCHER ÜBER DAS SCHNITZEN UND BASTELN MIT DEM TASCHENMESSER GESCHRIEBEN. MIT WELCHEM SOLLTE MAN ANFANGEN?

„‚Werken mit dem Taschenmesser‘ ist eine gute Einführung; es einhält alle wesentlichen Grundlagen für das Schnitzen drinnen und draussen. ‚Outdoor mit dem Taschenmesser‘ nimmt Sie mit in die freie Natur. Das Buch enthält viele Ideen, was man alles im Wald mit einem Taschenmesser machen kann – wir nennen das ‚Bushcraft‘ – sowie Wildnis- und Survival-Techniken.“

WAS MACHEN SIE MIT EINER GRUPPE VON KINDERN ALS ERSTES?

„Der erste Kurs beginnt immer gleich: Nachdem die Kinder alles über Sicherheit und den richtigen Umgang mit dem Messer gelernt haben, sollen sie einen langen, stabilen Ast von einem Haselstrauch abschneiden. Ich zeige ihnen, wie sie die Rinde lösen und das Ende zu einer Spitze schnitzen. Der perfekte Spazierstock oder ein Spiess für Würstchen über dem Feuer. Es macht Spass, dabei zuzusehen, wie aus Langeweile Begeisterung wird. Diese Kinder haben gerade mit ihrem ersten Taschenmesser ihr erstes Werkzeug hergestellt! Jedes noch so gelangweilte Kind fragt hier: ‚Darf ich den Stock mit nach Hause nehmen?‘ Und sie sind ganz stolz und aufgeregt, wenn ich sage: ‚Aber natürlich!‘“

Was ist Ihr Lieblingstaschenmesser?

„Das Huntsman​ Messer, das ich mit acht Jahren bekommen habe. Mein erstes Messer und mein erster Schritt zum Verantwortungsbewusstsein. Es hat mich durch meine gesamte Kindheit begleitet. Seitdem habe ich dutzende Messer gekauft und verloren, aber dieses Taschenmesser ist etwas Besonderes. Es hat eine kleine Klinge zum Schnitzen, eine Ahle für Löcher und eine Säge zum Zerkleinern von Holz.“

Sie haben mehrere Bücher über das Schnitzen und Basteln mit dem Taschenmesser geschrieben. Mit welchem sollte man anfangen?

„‚Werken mit dem Taschenmesser"‘ ist eine gute Einführung; es einhält alle wesentlichen Grundlagen für das Schnitzen drinnen und draussen. ‚Outdoor mit dem Taschenmesser‘ nimmt Sie mit in die freie Natur. Das Buch enthält viele Ideen, was man alles im Wald mit einem Taschenmesser machen kann – wir nennen das ‚Bushcraft‘ – sowie Wildnis- und Survival-Techniken.“

Was machen Sie mit einer Gruppe von Kindern als erstes?

„Der erste Kurs beginnt immer gleich: Nachdem die Kinder alles über Sicherheit und den richtigen Umgang mit dem Messer gelernt haben, sollen sie einen langen, stabilen Ast von einem Haselstrauch abschneiden. Ich zeige ihnen, wie sie die Rinde lösen und das Ende zu einer Spitze schnitzen. Der perfekte Spazierstock oder ein Spiess für Würstchen über dem Feuer. Es macht Spass, dabei zuzusehen, wie aus Langeweile Begeisterung wird. Diese Kinder haben gerade mit ihrem ersten Taschenmesser ihr erstes Werkzeug hergestellt! Jedes noch so gelangweilte Kind fragt hier: ‚Darf ich den Stock mit nach Hause nehmen?‘ Und sie sind ganz stolz und aufgeregt, wenn ich sage: ‚Aber natürlich!‘“